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Was ist ein Repository?

  • Python

In der modernen Softwareentwicklung ist die Fähigkeit, nahtlos zusammenzuarbeiten, Änderungen zu verfolgen und Projektiterationen zu verwalten, ein Eckpfeiler des Erfolgs. Genau an dieser Stelle treten Repositories, das Fundament von Versionskontrollsystemen, ins Rampenlicht.

Willkommen zu unserem ausführlichen Leitfaden über Repositories, in dem wir ihre zentrale Rolle bei der Förderung kollaborativer Softwareentwicklungsumgebungen näher beleuchten. Dieser Artikel ist ein umfassendes Handbuch zum Verständnis, zur Nutzung und zur Optimierung von Repositories in Deinen Softwareprojekten – von ihren grundlegenden Eigenschaften bis hin zu praktischen Anwendungen und Best Practices.

Was ist ein Repository?

Ein Repository ist ein zentrales Verzeichnis zur Ablage von Dateien, Dokumenten oder auch Datenmodellen. Je nach Anwendungsfall unterscheidet man verschiedene Arten von Repositories. In den häufigsten Fällen handelt es sich um ein sogenanntes Code-Repository, welches den aktuellsten Programmierstand in einem Software-Projekt enthält. Das Repository ist ein zentrales Element in der Versionskontrolle Git, mit deren Hilfe verschiedene Code-Stände im Laufe des Projektes gesammelt und zusammengeführt werden können.

Welche Arten von Repositories gibt es?

Grundsätzlich unterscheiden sich Repositories anhand der Anwendungsbereiche. Die häufigsten Anwendungen sind im Bereich Daten und zur Versionskontrolle von Softwareprojekten. Entsprechend unterscheidet man:

  • Data Repositories sind ein gemeinsamer Ablageort für strukturierte und unstrukturierte Daten. Damit fasst dieser Oberbegriff verschieden Datenspeicher, wie beispielsweise ein Data Warehouse, Data Lake oder eine Datenbank zusammen. Sie werden genutzt, um einen zentralen Speicherort für Daten zu haben und damit die Datenqualität sicherstellen zu können.
Das Bild zeigt vier Computer, die Daten in ein zentrales Data Warehouse schicken.
Aufbau eines Data Warehouses als Single-Point-of-Truth | Quelle: Autor
  • Ein Code Repository hingegen ist der zentrale Speicherort für Programmiercode, wie er in verschiedenen Versionskontrollen, wie zum Beispiel Git genutzt wird. Dazu werden einzelne Dateien aus dem zentralen Verzeichnis heruntergeladen, um Änderungen vorzunehmen oder neue Funktionen dem Code hinzuzufügen. Sobald dies abgeschlossen ist, wird die Datei wieder in das Verzeichnis hochgeladen und die Funktionalität mit den anderen Dateien sichergestellt.

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit Repositories nach dem Speicherort und dem Verwendungszweck der Daten zu unterscheiden. Darunter fallen diese Typen:

  • Lokal: Diese Repositories befinden sich auf dem lokalen Rechner eines Entwicklers und dienen der lokalen Speicherung und Verwaltung von Code. Lokale Repositorys werden häufig für Tests und Experimente verwendet, bevor der Code in ein entferntes Repository übertragen wird.
  • Entfernte Repositorys: Diese Repositorys werden auf einem entfernten Server gehostet und dienen der gemeinsamen Nutzung von Code durch Teammitglieder. Remote-Repositories ermöglichen es den Teammitgliedern, gemeinsam am Code zu arbeiten und die Änderungen der verschiedenen Beteiligten zu verfolgen.
  • Verteilte Repositories: Verteilte Repositorys sind eine Art von Remote-Repositorys, die es Entwicklern ermöglichen, mit einer Kopie des Repositorys auf ihrem lokalen Rechner zu arbeiten. Jeder Entwickler hat seine eigene Kopie des Repositorys und kann unabhängig davon daran arbeiten. Änderungen können dann wieder in das Haupt-Repository zusammengeführt werden.
  • Paket-Repositorys: Diese Repositories dienen der Speicherung und Verwaltung von Softwarepaketen. Sie ermöglichen es Entwicklern, Softwarepakete einfach zu verteilen und zu installieren und sicherzustellen, dass alle Abhängigkeiten erfüllt sind.
  • Artefakt-Repositorys: In diesen Repositories werden binäre Artefakte wie kompilierter Code, Bibliotheken und Dokumentation gespeichert und verwaltet. Sie ermöglichen es Entwicklern, diese Artefakte auf einfache Weise gemeinsam zu nutzen und zu verteilen und sicherzustellen, dass alle Abhängigkeiten erfüllt sind.
  • Container-Repositories: Diese Repositories dienen zur Speicherung und Verwaltung von Container-Images, die zur Bereitstellung von Anwendungen in Containern verwendet werden. Sie ermöglichen Entwicklern die einfache gemeinsame Nutzung und Verteilung von Container-Images und stellen sicher, dass alle Abhängigkeiten erfüllt sind.

Welche Art verwendet wird, hängt von den spezifischen Anforderungen des Softwareentwicklungsprojekts ab. Lokale Repositories werden häufig für Tests und Experimente verwendet, während entfernte und verteilte Repositories für die Zusammenarbeit und Versionskontrolle genutzt werden. Paket-, Artefakt- und Container-Repositories dienen der Verwaltung von Abhängigkeiten und stellen sicher, dass die Software korrekt verteilt und bereitgestellt wird.

Wie funktioniert Git?

Git ist eine sogenannte dezentrale Versionskontrolle. Dabei hat jeder Programmierer eine Kopie des aktuellen Repositories, also des Verzeichnisses, auf seinem lokalen Computer abgespeichert. Mit dieser lokalen Kopie kann der Programmierer dann entweder neue Dateien im Projekt erstellen oder bestehende abändern. Gleichzeitig kann er auch lokal testen und sicherstellen, dass die lokalen Änderungen keine Auswirkungen auf die Funktionalität des Gesamtprogramms haben.

Nachdem der aktuellste Stand runtergeladen wurde, erstellt man einen Branch, in der die Neuentwicklung programmiert wird. Sobald man die Änderungen vorgenommen und getestet hat, kann man sie committen, also speichern. Anschließend kann man jedoch nicht direkt den neuesten Stand einfach wieder in das Repository hochladen.

Veränderungsprozess in Git | Quelle: Autor

In der Zeit zwischen dem letzten Download des Repositories und der Umsetzung der Änderung können nämlich andere Teammitglieder das Repository überschrieben haben. Deswegen führt man einen Pull-Request durch, um den neuesten Stand des Repositories auf dem lokalen Rechner zu haben. Dann kann man diesen neuen Stand mit den Änderungen im Branch “mergen”. Dabei stellt man sicher, dass die eigenen Änderungen keine negativen Auswirkungen auf die Arbeit der anderen hat.

Welchen Zweck erfüllt das Code Repository?

Das Code Repository ermöglicht den Einsatz einer zentralen Versionsverwaltung, die sicherstellt, dass die verschiedenen Code-Stände für das gesamte Team zugänglich sind und es dadurch nicht zu Verwirrung kommt. Darüber hinaus wird es vor allem bei Open-Source Software verwendet, die nicht von einem zentralen Team verwaltet wird, sondern von einer großen Community, die nicht so einfach genau zu definieren ist.

Nach einem ähnlichen Prinzip wird aktuell auch in Deutschland versucht, eine öffentliche Plattform für deutsche Verwaltungen zu schaffen, in denen Software ausgetauscht und weiterentwickelt werden kann. Dadurch wird für die Öffentlichkeit Transparenz über die genutzten Systeme geschaffen und gleichzeitig eine schlankere und günstigere Verwaltung geschaffen.

In einem weiteren Sinne bietet diese zentrale Plattform auch vielerlei Möglichkeit in größer angelegten Projekten, die ansonsten nicht so einfach zu handhaben wären. Beispielsweise stellt GitHub ein zentrales und öffentliches Codeverzeichnis dar, auf dem ProgrammiererInnen öffentlich Projekte teilen können und in den Austausch gehen können.

Welche Vorteile hat ein Data Repository?

Durch die zentrale Speicherung von Daten, die für das komplette Unternehmen zugänglich sind, kann die Datenqualität einfacher gesichert werden und es wird sichergestellt, dass alle in der Organisation denselben Informationsstand haben. Ansonsten kann es zu Verwirrung aufgrund von verschiedenen Dateien, die möglicherweise zu unterschiedlichen Zeitpunkten erstellt wurden und somit verschiedene Stände repräsentieren.

Zusätzlich lässt sich durch die Zentralität auch einfacher eine Zugriffsverwaltung einrichten, sodass vertrauliche Daten nur für ausgewählte Personen zugänglich sind. Diesen können dann gezielte Auswertungen oder Reports erstellen für die Daten, die sie im Zugriff haben.

Abschließend lässt sich durch das zentrale Datenangebot auch Speicherplatz sparen, da die Anwender möglicherweise darauf verzichten, dezentrale Datensilos aufzubauen und darin Replikate von bereits vorhandenen Informationen abspeichern.

Was sollte man bei der Arbeit mit Repositories beachten?

Eine effektive Repository-Verwaltung ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines gesunden und effizienten Softwareentwicklungsprozesses. Hier sind einige bewährte Verfahren für die Repository-Verwaltung:

  • Organisation: Organisiere Deine Repositorys, um die Codebasis sauber und übersichtlich zu halten. Verwende eine klare und konsistente Namenskonvention für die Repositorys, und erstelle Unterordner, um den Code nach Projekt, Komponente oder Funktionalität zu kategorisieren.
  • Pflege der Repository-Hygiene: Halten Dein Repositorys sauber und auf dem neuesten Stand, indem Du regelmäßig alten oder unbenutzten Code entfernst und veraltete Zweige archivierst oder löscht. Dies trägt dazu bei, die Unordnung zu verringern und die Leistung Deines Versionskontrollsystems zu verbessern.
  • Implementiere Verzweigungs- und Zusammenführungsstrategien: Verwende Verzweigungs- und Zusammenführungsstrategien, um Änderungen an Deiner Codebasis zu verwalten. Lege klare Richtlinien dafür fest, wann neue Verzweigungen erstellt werden sollen, wie lange Verzweigungen bestehen bleiben sollen und wann sie wieder mit dem Hauptzweig zusammengeführt werden sollen. Dadurch wird sichergestellt, dass Änderungen ordnungsgemäß verwaltet und getestet werden, bevor sie in die Hauptcodebasis integriert werden.
  • Erzwinge Code-Reviews: Verwende Code-Reviews, um sicherzustellen, dass Änderungen an der Codebasis von hoher Qualität sind und den festgelegten Richtlinien entsprechen. Code-Reviews helfen auch dabei, potenzielle Probleme zu identifizieren und zu verhindern, dass Code vorzeitig in die Hauptcodebasis integriert wird.
  • Verwende automatisierte Tools: Verwende automatisierte Tools wie Systeme für die kontinuierliche Integration (CI) und die kontinuierliche Bereitstellung (CD), um die Test-, Erstellungs- und Bereitstellungsprozesse zu automatisieren. Dadurch wird sichergestellt, dass Änderungen ordnungsgemäß getestet und auf konsistente und zuverlässige Weise bereitgestellt werden.
  • Implementierung von Zugriffskontrollen: Verwende Zugriffskontrollen, um den Zugriff auf Repositories zu beschränken und sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer Änderungen an der Codebasis vornehmen können. Dadurch werden unbefugte Änderungen verhindert und sichergestellt, dass der Code ordnungsgemäß verwaltet und überprüft wird, bevor er in die Hauptcodebasis integriert wird.
  • Dokumentiere die Verwendung des Repositorys: Dokumentiere die Verwendung des Repositorys, einschließlich der Verzweigungs- und Zusammenführungsstrategien, Codierungsrichtlinien und Zugriffskontrollen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Teammitglieder auf derselben Seite stehen und wissen, wie das Repository richtig zu verwenden ist.

Insgesamt erfordert eine effektive Repository-Verwaltung klare Richtlinien, eine gute Organisation und konsistente Praktiken. Wenn Du diese Best Practices befolgst, kannst Du sicherstellen, dass Deine Codebasis gesund, effizient und gut verwaltet ist.

Das solltest Du mitnehmen

  • Ein Repository ist ein zentrales Verzeichnis zur Ablage von Dateien, Dokumenten oder auch Datenmodelle.
  • In der Anwendung werden verschiedene Arten von Repositories unterschieden. Die häufigsten sind dabei Code oder Data Repositories.
  • Datenverzeichnisse sind ein zentraler Ort zur Datenablage über den sich die Datenqualität sicherstellen lässt und Zugriffsberechtigungen verwaltet werden können.
  • Ein Code Repository wird genutzt, um den aktuellsten Code-Stand in einem Projekt zu verwalten und die Arbeit im Team zu vereinfachen.
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Das Logo zeigt einen weißen Hintergrund den Namen "Data Basecamp" mit blauer Schrift. Im rechten unteren Eck wird eine Bergsilhouette in Blau gezeigt.

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