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Was ist Business Intelligence?

Der Begriff Business Intelligence (kurz: BI) umfasst alle Prozesse, Technologien oder Aktivitäten, die genutzt werden, um datengetriebene Entscheidungen innerhalb eines Unternehmens treffen zu können. Dazu zählen beispielsweise die statistische Analyse von Daten oder die Veranschaulichung von Informationen in Diagrammen. Das Ziel von Business Intelligence ist es, aus Informationen Wissen zu generieren und dadurch bessere Entscheidungen treffen zu können.

Was ist Business Intelligence?

Business Intelligence beinhaltet verschiedene Aspekte, die zur Sammlung von internen und externen Daten, deren Aufbereitung und Veranschaulichung benötigt werden. Dazu zählen neben konkreten BI-Tools, auch Arbeitsprozesse, Datenverständnis und vieles mehr.

Das Ziel ist es dabei die gesammelten Daten qualitativ und quantitativ korrekt darzustellen und sie Entscheidungsträgern bereitzustellen. Die Erkenntnisse, die aus den Diagrammen gezogen werden können, sollen dann für datengetriebene Entscheidungen genutzt werden und somit deren Qualität verbessern. Zur Verfügung stehen dafür Auswertungen, wie beispielsweise Aggregationen (Summen, Durchschnittswerte, etc.) oder statistische Analysen (historische Verteilungen).

Da die Daten vor allem aus der Vergangenheit oder bei Echtzeitanalysen aus der Gegenwart stammen, ist der Horizont von Business Intelligence vor allem prädikativ, also vergangenheitsorientiert. Dabei wird versucht Schlussfolgerungen aus vergangenen Daten zu ziehen und diese für aktuelle Entscheidungen zu nutzen.

Was ist der Unterschied zwischen Business Intelligence und Business Analytics?

Business Analytics umfasst Lösungen und Ansätze zur Berechnung von Vorhersagen und Trends. Dabei werden die vergangenen Daten genutzt, um daraus die wahrscheinlichste Trendfortsetzung errechnen zu können. Im Unterschied zu Business Intelligence steht also die Zukunft im Vordergrund. Business Analytics wird dadurch vor allem für längerfristige Geschäftsentscheidungen genutzt, die es erfordern Zukunftsszenarien abschätzen zu können.

In der öffentlichen Wahrnehmung werden die beiden Begriffe jedoch oft verwechselt und als Synonyme genutzt. Dadurch kann es in vielen Artikeln oder Beschreibungen zu Verwechslungen kommen. In der Literatur unterscheidet man jedoch die beiden Begriffe, wie bereits beschreiben, anhand des Entscheidungshorizont zwischen Gegenwart und Zukunft.

Welche Komponenten werden für Business Intelligence benötigt?

Damit innerhalb eines Unternehmens gute BI-Analysen betrieben werden können, Bedarf es einer ausreichenden Infrastruktur von der Erhebung der Daten bis zur schlussendlichen Erstellung von Diagrammen und Berechnungen. Folgende Komponenten sollten in einer guten BI-Architektur vorhanden sein:

  • Data Warehouse: Dieser zentrale Datenspeicher sorgt dafür, dass es innerhalb des Unternehmens einen sogenannten Single Point of Truth gibt. Dadurch basieren die BI-Analysen auf einer gemeinsamen Datenbasis und die Datenqualität ist gesichert. Des weiteren lässt sich darüber zentral die Zugriffsstruktur etablieren, indem festgelegt wird, wer auf welche Daten zugreifen darf.
  • ETL: Der Extract-Transform-Load (ETL) Prozess ermöglicht die Integration von mehreren Datenquellen in ein zentrales Data Warehouse. Dazu werden die Daten aus ihrer Ursprungsquelle extrahiert, dann in das Zielformat transformiert und schließlich in ein Data Warehouse oder eine andere Datenbank abgelegt. Dadurch lassen sich die heterogenen Strukturen zwischen unterschiedlichen Datenquellen vereinheitlichen.
  • OLAP: Das sogenannte Online Analytical Processing ermöglicht es Business Analysts die Daten aus mehreren Dimensionen betrachten zu können und dadurch neue Analysen durchzuführen. So kann man zum Beispiel den Umsatz eines Unternehmens aus den Dimensionen Zeit, Produkte oder nach Land des Kunden betrachten. Dadurch ergeben sich neue Blickwinkel und Erkenntnisse aus den Daten.

Welche Vorteile hat die Nutzung von BI?

Die Nutzung von Business Intelligence ist vor allem hilfreich, um den Entscheidungsprozess in Unternehmen zu verbessern und fundierter zu machen. Dadurch, dass die Beschlussfassung auf der Grundlage von Daten getroffen wird, ist die Entscheidung nachvollziehbarer und beruht nicht mehr so stark auf der Meinung oder Ansicht des Einzelnen.

Des Weiteren machen es BI-Analysen möglich, auf die riesigen Datenmengen in einem Data Warehouse oder Data Lake schnell und einfach zuzugreifen. Zusätzlich steht es auch einer größeren Menge an Mitarbeitern innerhalb des Unternehmens zur Verfügung, da die Tools meistens einfach zu erlernen sind und in der Grundfunktion nicht SQL oder andere besondere Kenntnisse voraussetzen.

Die Einblicke, welche BI-Reports schaffen, verbessern zentrale Geschäftsfunktionen und führen dadurch zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Beispielsweise kann Business Intelligence im Vertrieb eingesetzt werden, um herauszufinden, wie der Produktionsprozess noch weiter beschleunigt und verbessert werden kann. Die Kunden profitieren dann nicht nur von kürzereren Lieferzeiten, sondern auch von einer besseren Qualität des Produkts.

Zusätzlich lassen sich mit einer guten Datenarchitektur auch aktuelle oder sogar Echtzeitdaten verarbeiten, sodass das Unternehmen durchgehend überwacht und Veränderungen schneller ersichtlich werden.

Wofür wird Business Intelligence verwendet?

Business Intelligence kann in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen. Zu den häufigsten Anwendungsfällen zählen:

  • Vertrieb: Über BI-Analysen im Vertrieb kann die Aktivität von Kunden schnell erfasst und auf mögliche Änderungen im Kaufverhalten reagiert werden. So kann beispielsweise frühzeitig erkannt werden, wenn ein Kunde unzufrieden ist und es sich anbahnt, dass er stattdessen das Wettbewerbsprodukt kauft.
  • Einkauf: Die ausreichende Lieferung von Rohstoffen und Vorprodukten ist zu einem wichtigen Baustein in nahezu allen Industrien geworden. Mithilfe von Business Intelligence können die Lieferketten kontrolliert und der Weg von Waren genauestens verfolgt werden. Zusätzlich lassen sich beispielsweise die Einkaufspreise über einen gewissen Zeitraum visualisieren, um die Preisentwicklung im Auge behalten zu können.
  • Produktion: Ein gutes Verständnis für den Produktionsprozess führt dazu, dass man Abläufe verbessern und beschleunigen kann und schlussendlich Geld spart oder die Qualität erhöht. Zur Erkennung von Engstellen lassen sich Prozessanalysen nutzen, die mithilfe von Echtzeitdaten anzeigen, welche Produktionsschritte wie viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Marketing: Das Marketing hat heutzutage eine Vielzahl von Kanälen, um ein Produkt zu bewerben und direkten oder indirekten Kontakt zum Kunden aufzunehmen. Um die diversen Kampagnen im E-Mail Bereich oder auf Social Media zentral verfolgen und vergleichen zu können, bieten sich BI-Analysen an, um nicht zwischen verschiedenen Systemen springen zu müssen.

Welche Eigenschaften sollte ein BI-Tool haben?

Neben den zentralen Eigenschaften, die ein BI-Tool mit sich bringen sollte, wie beispielsweise die Möglichkeit visuelle Diagramme und Berichte erstellen zu können, gibt es auch andere wichtige Faktoren, die bei der Auswahl eines Systems von zentraler Bedeutung sind.

Die Oberfläche und Bedienung des Tools sollte benutzerfreundlich und einfach erlernbar sein. Dadurch ermöglichen Sie, dass viele Mitarbeiter das System nutzen können, ohne teure und zeitaufwändige Weiterbildungen veranstalten zu müssen. Des Weiteren sollte es bereits eine breite Nutzerbasis haben, damit Ihre Mitarbeiter beispielsweise auf Forenbeiträge oder YouTube Videos zurückgreifen können und nicht teure Berater um Hilfe bitten müssen.

Die Anwendung sollte auch verschiedene Ausgabeformate unterstützen, wodurch sich Analysen entweder auf dem Desktop, dem Tablet oder sogar dem Smartphone einsehen lassen. Das bietet die Möglichkeit immer und überall auf die neuesten Auswertungen zugreifen zu können und den Entscheidungsprozess nochmals zu beschleunigen.

Zusätzlich sollte die Möglichkeit bestehen, spezifische Benachrichtigungen verschicken zu können, um Mitarbeiter bei der Unter- oder Überschreitung eines Grenzwertes frühzeitig und verlässlich warnen zu können. Dadurch lässt sich beispielsweise schnell auf zu stark ansteigende Kosten reagieren oder der Produktionsprozess abschalten, falls fehlerhafte Teile produziert werden.

Welches sind weit verbreitesten BI-Tools?

Bei der Auswahl eines geeigneten BI-Tools für Ihr Unternehmen, spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung. Diese können ganz individuell sein, weshalb sich nur schwer eine allgemeine Empfehlung aussprechen lässt. Die folgenden Tools sind in verschiedenen Industrien weit verbreitet und stellen somit einen guten Ausgangspunkt bei der Suche nach einem geeigneten Tool dar:

Microsoft Power BI

Microsoft Power BI ist eine gute Option für den Start im Bereich Business Intelligence. Es lässt sich bis zu einem gewissen Grad kostenlos verwenden und ist für viele Anwender einfach zu erlernen, da es sehr nahe an der Oberfläche und den Funktionalitäten von Microsoft Office bleibt, die vielen Nutzern bereits bekannt sind.

Power BI Oberfläche | Quelle: Microsoft Power BI

Außerdem hat Power BI bereits viele Konnektoren zu den unterschiedlichsten Datenquellen, die ohne Probleme direkt angeschlossen und genutzt werden können. Die einfachste Möglichkeit um in Power BI zu starten ist durch die Nutzung einer Excel- oder CSV-Datei mit Daten.

Tableau

Tableau ist in den meisten Punkten sehr ähnlich zu Power BI. Es bietet auch die Möglichkeit gewisse Funktionalitäten und Anwendungen kostenlos zu testen. Zusätzlich gibt es vergleichbare Konnektoren für Datenquellen, wie auch Google Analytics oder Microsoft SQL.

Diagrammerstellung in Tableau | Quelle: Tableau

In der Anwendung bemängeln manche Nutzer, dass das Erlernen und Kennenlernen von Tableau einige Zeit in Anspruch nimmt und nicht unbedingt intuitiv ist. Dafür stehen jedoch umfangreiche Funktionalitäten und Möglichkeiten zur Verfügung, sobald man sich an den Umgang mit Tableau gewöhnt hat.

Oracle BI

Oracle BI ist im Vergleich zu Power BI und Tableau noch nicht so bekannt und verbreitet. Es bietet jedoch eine solide Alternative, die vor allem die Integration von Oracle Datenquellen besonders einfach macht.

Oracle BI Dashboard Beispiel | Quelle: Oracle BI

Zu den Hauptvorteilen von Oracle BI zählen neben der Benutzerfreundlichkeit vor allem die vielen verschiedenen Optionen bei der Erstellung von Benachrichtigungen.

Das solltest Du mitnehmen

  • Business Intelligence umfasst alle Prozesse, Technologien oder Aktivitäten, die genutzt werden, um datengetriebene Entscheidungen innerhalb eines Unternehmens treffen zu können.
  • Im Unterschied zu Business Analytics befasst sich Business Intelligence mit vergangenheitsbasierten Daten und versucht aktuelle Entscheidungen zu unterstützen. Business Analytics hingegen versucht Vorhersagemodelle zu erstellen, die zukünftige Trends aufzeigen sollen.
  • Business Intelligence kann unter anderem in den Bereichen Vertrieb, Einkauf, Marketing oder Produktion genutzt werden.
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Die Seiten der BI-Tools sind hier nochmals übersichtlich verlinkt:

Das Logo zeigt einen weißen Hintergrund den Namen "Data Basecamp" mit blauer Schrift. Im rechten unteren Eck wird eine Bergsilhouette in Blau gezeigt.

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